Nachdem ich die Entscheidung gefällt hatte, Shaan in den Mittelpunkt der Geschichte zu stellen, musste ich mir überlegen, wie ich seine Figur so gestalten kann, dass sie im Verlauf des Romans einer maximalen Zerreißprobe ausgesetzt sein wird. Da der Hauptteil der Geschichte in einer vergleichsweise großen Stadt spielt, lag es nahe, Shaan in völliger Abgeschiedenheit aufwachsen zu lassen, damit Unwissenheit und fehlende Erfahrungen sein Tun erschweren und seine Handlungsmöglichkeiten einschränken, denn andererseits ist er, da er – mit Ausnahme der Shai’yinyal – der einzige ist, der über magische Kräfte verfügt, jedem, dem er auf seinen Reisen begegnet, bei weitem überlegen. Durch seine Unerfahrenheit im sozialen Bereich wird diese Überlegenheit bereits aufgeweicht, doch das genügte mir noch nicht. Shaan sollte noch ein weiteres Handikap bekommen – und dieses war sein Vater. Durch dessen Ablehnung und harsche Erziehung verlor Shaan jegliches Vertrauen in sich selbst, sodass er trotz all seiner Macht niemals sicher sein konnte, ob er diese in einer Gefahrensituation auch richtig einsetzt. So wurde er zu einem Helden, der sich selbst so gar nicht heldenhaft fühlte.