Im Moment arbeite ich daran, einen Fantasy-Roman zu überarbeiten, der aus einer besonders zwiespältigen Phase meines schriftstellerischen Schaffens stammt. Damals bekam ich einen Absagebrief nach dem anderen von den Verlagen, meist ohne Erklärung, einige Male aber auch mit dem Vermerk, meine Romane seien zu dick und damit ein zu großes Risiko. Infolgedessen versuchte ich, kürzere Geschichten zu schreiben, obwohl mein Herz weiterhin eher zu langen Werken tendierte.
Die Konsequenz war, dass ich den sehr knappen, kantigen Stil, den ich benutze, um im Zuge meiner Unterrichtsvorbereitungen naturwissenschaftliche Inhalte aufzuarbeiten und zusammenzuschreiben, unbemerkt auch auf meine Geschichten anzuwenden begann. Mir selbst ist das gar nicht aufgefallen, aber meine Probeleser waren verständlicherweise nicht begeistert, und leider ist es sehr schwer, diesen Stil wieder aus einem bereits geschriebenen Roman herauszubekommen.
Aber eines habe ich dadurch gelernt: Beim Schreiben werde ich von nun an immer nur noch meine eigene Stimme in den Vordergrund stellen und dabei auf keinen Fall mehr an die möglichen Erfordernisse einer zukünftigen Veröffentlichung denken, denn das zu tun ist beim kreativen Prozess absolut nicht hilfreich, sondern nur hinderlich.