Aufgabe: Stellen Sie sich vor, Ihre Figur steht vor einem großen Spiegel und betrachtet sich selbst darin. Beschreiben Sie, welche Gedanken dem Charakter kommen und welche Gefühle ihn erfüllen, während er sich selbst anschaut. Sie dürfen und sollten dabei ruhig möglichst wertend werden.

Ziel: Möchte man eine Perspektive streng einhalten, so steht man vor einem kleinen Problem, sobald man den Charakter, dessen Perspektive man gewählt hat, beschreiben möchte, denn niemand denkt ständig über sein eigenes Aussehen nach oder rezitiert gar im Kopf eine Personenbeschreibung von sich selbst. Eine Möglichkeit, diese Hürde zu umgehen, besteht darin, die Figur vor einen Spiegel zu stellen, da sie sich dann quasi wie eine andere Person betrachten kann. Allerdings ist es wichtig, immer dicht bei der Figur zu bleiben und nicht einfach nur Daten wie Größe, Gewicht und Haarlänge aneinanderzureihen. Das wirkt aufgesetzt und wird auch schnell langweilig. Viel interessanter ist es doch, eine solche Selbstbetrachtung zu nutzen, um Sorgen, Ängste, Zweifel oder auch Stolz, Selbstbewusstsein oder vielleicht sogar Arroganz einer Figur zu beschreiben. So wird sich etwa ein eingebildeter Pfau, der sich für unwiderstehlich attraktiv hält, bei der Betrachtung seines Spiegelbildes völlig anders geben als ein schüchternes Mädchen, das sich unscheinbar oder gar hässlich fühlt.

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