Wie im echten Leben springt ein Charakter nicht direkt vom ersten Stadium seiner Entwicklung direkt ins letzte Stadium, sondern es erfolgen viele kleine Schritte, die dazwischen liegen. Diese Schritte mögen im echten Leben auch vom Zufall bestimmt sein, in einer Geschichte sollte man sie sorgfältig planen und dabei vor allem darauf achten, eine Steigerung des ursprünglichen Konflikts zu erreichen.

Bei der Prämisse „Zu sehr auf Technik zu vertrauen, führt zum Untergang“ sollte nicht gleich zum Beginn der Geschichte der Fortbestand der Welt auf dem Spiel stehen, sondern es müssten erst kleinere, dann immer schwerwiegendere Probleme daraus entstehen, dass der Protagonist nicht in der Lage ist, sein Vertrauen in die Technik zu hinterfragen, z.B. indem er erst nur seine Freundin versetzt, weil sein Smartphone nicht funktioniert hat, und er ihren Zorn nicht begreift, weil er ihr die Schuld gibt. Später könnte er dann kleinere Fehler im Berufsleben machen und so den Unmut seiner Kollegen auf sich ziehen, im nächsten Schritt werden seine Fehler schlimmer und kosten Geld oder führen zu Verletzungen. Er könnte gefeuert werden oder lügen, um die Schuld auf seine Kollegen abzuwälzen. Erst zum Schluss, wenn ein Großteil seiner sozialen Beziehungen bereits ruiniert ist, könnte man dann auch die große Katastrophe folgen lassen, bei der vielfach Tod und Zerstörung über ihn und die Menschen in seiner Umgebung kommt.

Wichtig ist dabei auch, dass sich nicht nur die äußere Situation des Protagonisten verschärft, sondern er selbst verändert sich permanent durch seine Auseinandersetzung mit seinem Konflikt, und dies beeinflusst wiederum die nächste Stufe der Konfliktsteigerung. Es geht also beim Erstellen eines Stufenkonzepts darum, die inneren und äußeren Faktoren des zentralen Konflikts in ihrer wechselseitigen Beeinflussung zu formulieren.

Doch selbst wenn man diese Planung bereits im Kopf hat, bleibt noch eine wichtige Frage offen: Was beschreibe ich wann und wie? Dies ist der letzte Punkt, das Exposé.

Aufgabe:

Entwickeln Sie ausgehend von Ihrer Charakterbiografie ein Stufenkonzept. Rahmen Sie es durch die Entwicklung von Pol zu Pol ein und versuchen Sie v.a. eine Konfliktsteigerung von einer Stufe zur nächsten zu erreichen, d.h. anfangs betrifft die Situation womöglich nur den Protagonisten selbst, bei der nächsten Stufe gibt es negative Auswirkungen auf von ihm geliebte Menschen, dann auf ein ganzes Dorf etc.

Download der Übung als PDF: Grundlagen der Konzeption 4