INI_Logo_kleinGute Autoren sind doch immer wieder motivierend! Nachdem ich ja letztes Wochenende Orson Scott Cards „Ender“-Verfilmung angeschaut habe, habe ich – trotz meiner leider immer sehr knappen Freizeit – richtig Lust bekommen, mir noch mehr Geschichten des guten Orson zu Gemüte zu führen. Zum Glück hatte ich in meinem Bücherregal noch seinen Zyklus um die „Verlorene Erde“ stehen, den ich seit fast 20 Jahren lesen wollte, das aber bisher immer wieder aufgeschoben habe.

Es ist einfach schön, Romane eines Autors zu lesen, der sein Handwerk so gut versteht wie Card. Vor allem seine Fähigkeit, die Sorgen und Nöte von männlichen Teenagern zu beschreiben, ist für mich immer wieder bemerkenswert. Mit der Psyche von Mädels kommt er zwar auch gut zurecht, aber dieser intuitiv empathische Zugang zum Seelenleben gerade seiner jugendlichen männlichen Protagonisten ist, wie ich finde, schon etwas Besonderes.

Darüber hinaus ist mir wieder einmal aufgefallen, wie hervorragend Card die Dialoge in seinen Büchern gestaltet. Im Grunde ist wirklich jeder Dialog konflikthaft konzipiert – was um so bewundernswerter ist, wenn es sich um Dialoge handelt, wo sich die Figuren eigentlich mögen und doch aufgrund ihrer unterschiedlichen Persönlichkeiten und Bedürfnisse Reibungspunkte zwischen ihnen entstehen. Da die konflikthafte Konzeption von Szenen, Dialogen und der Gesamtgeschichte ja eines der zentralsten Elemente überhaupt beim Schreiben ist, macht es allein aus diesem Grund sehr viel Spaß, Orson Scott Cards Romane zu lesen. Wenn dann noch eine interessante Story hinzukommt – wie es bei Card beinahe selbstverständlich ist – steht dem Lesegenuss nichts mehr im Wege. Von den insgesamt fünf Bänden des Zyklus habe ich mittlerweile drei gelesen, und ich bin sehr gespannt, wie sich die Handlung weiterentwickelt.

01.05.2015 um 19:11 von Susanne Gavénis
Kategorie: Rund um Geschichten