Die beiden jungen Männer, die Deleja bedrohen, könnten kaum unterschiedlicher sein. Enjun ist impulsiv, hitzköpfig und stets gewaltbereit, Trist dagegen ist kontrolliert, kühl und arrogant. In Enjuns Naturell sollten sich die Elemente Feuer und Erde widerspiegeln. Sein Zorn kann so plötzlich explodieren wie ein Vulkan, der glühend heiße Lava ausspuckt, und seine Kraft sollte so überwältigend sein wie ein Erdrutsch, der alles unter sich begräbt.
Trist musste dagegen ein eher verkopfter, intellektueller Charakter sein, zum einen, um sich klar von Enjun zu unterscheiden, zum anderen aber auch, um glaubwürdig erscheinen zu lassen, dass Delejas Vater sie mit Trist vermählen wollte. Einem Mann wie Enjun hatte Morujan Albite seine Tochter niemals anvertraut – und sein Unternehmen natürlich auch nicht.
Es wäre problematisch gewesen, Enjun schon vor der letzten Schlacht als dauerhaften Gegner für Deleja einzuführen, denn das hätte Shaan zum einen niemals zugelassen, zum anderen wäre er dadurch zu menschlich erschienen, also habe ich mich dafür entschieden, auch Enjun nur sehr sporadisch auftreten zu lassen. Letztlich lernt man ihn und sein zweifelhaftes Auftreten nur in einer einzigen Szene genauer kennen, während er im letzten Kampf eher wie eine entfesselte Naturgewalt wirken soll. Dieser Kontrast wäre gebrochen worden, hätte es mehr Szenen mit Enjun im Vorfeld gegeben.
Um trotzdem eine dauerhafte Bedrohung für Deleja aufzubauen, die über das Wirken der Shai’yinyal hinausgeht, und nicht zuletzt, um Shaan noch ein paar mehr Steine in den Weg zu legen, habe ich deshalb Trist ins Spiel gebracht. Seine Taten gegenüber Deleja und Shaan sind es letztlich, die Deleja dazu zwingen, persönlich zu reifen und einen eigenen, festeren Standpunkt einzunehmen.